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 Betreff des Beitrags: GPRS im Tixi Alarm Modem
 Beitrag Verfasst: Mo Jul 06, 2009 12:11 pm 
Tixi-Support-Team

Registriert: Mo Jul 11, 2005 5:50 pm
Beiträge: 1351
Wohnort: Berlin
Mit dem Erscheinen der Alarm Modems GSM der 100/400er Serie steht nun endlich auch GPRS zur Verfügung.

Hier ein kleiner Leitfaden, was Sie diesbezüglich beachten müssen:

Wir erhalten immer häufiger Anfragen von Kunden, die Fernwartung via GPRS machen möchten. Sicherlich wird dies duch die ständige Medienpräsenz der Themen GPRS, EDGE und UMTS forciert, als auch durch das Bewußtsein, daß bei GPRS schnell ist und nur die Datenmenge, und nicht die Verbindungszeit abgerechnet wird...also quasi eine preisgünstige Standleitung. :lol:

GPRS-Karten für Notebook zum mobilen Surfen haben sich schnell etabliert, und der Zugriff aufs Internet ist darüber nahezu problemlos möglich. Warum sollte man dies dann nicht auch in der Industriellen Kommunikation nutzen können ? :?:

Leider ist "schnell" und "Volumenabrechnung" auch schon alles, was der Großteil der Kunden an technischen Informationen zum Thema GPRS hat. Daher versuchen wir Ihnen hier etwas nähere Informationen zur Funktionsweise von GPRS, und den damit zusammenhängenden Problemen zu vermitteln. 8)

Das Hauptproblem läßt sich in einen Satz zusammenfassen: "GPRS ist keine Endgerät zu Endgerät Verbindung". :shock:

Problem 1:
Wenn Sie mit dem Handy Ihre Schwiegermutter :wink: anrufen möchten, kennen Sie i.d.R. Ihre Telefonnummer, und können Sie somit direkt anrufen. (Wollen Sie das wirklich? :P ) Beide Teilnehmer haben also eine Rufnummer die Sie eindeutig identifiziert.
Bei GPRS haben Sie nicht die Möglichkeit eine "Rufnummer" zu wählen (Sie haben nichtmal eine..), sondern Sie können sich lediglich mit dem Internet "verbinden". Eine "Einwahl" in eine Anlage zwecks Fernwartung ist also technisch garnicht möglich. :cry:

Nun könnten Sie aber auf die Idee kommen, daß Sie und Ihre Schwiegermutter sich via GPRS zeitgleich mit dem Internet verbinden, und somit das Internet als Leitung verwenden. :idea:
Aber auch hier stoßen Sie auf das nächste Problem: Wie adressiert man einen anderen Teilnehmer über das Internet ? Eigentlich ist das ganz einfach: beide Teilnehmer bekommen bei der Verbindung mit dem Internet eine IP-Adresse (z.B. 217.33.123.8 ) zugewiesen, über die Sie den anderen Rechner (oder die Anlage) erreichen können. Zumindest ist das bei einer Internetverbindung via Modem, ISDN oder DSL so. :roll:
Bei GPRS ist das aber wieder anders, somit stoßen wir auf:

Problem 2:
Bei einer GPRS-Verbindung erhalten Sie zwar auch eine IP-Adresse, bei allen deutschen Netzbetreiber (D1, D2, E+, O2) erhalten Sie jedoch eine IP-Adresse aus einem sogenannten "privaten Adressbereich" (10.x.x.x, 172.16.x.x, 192.168.x.x oder 169.254.x.x) , welche NICHT über das Internet erreicht werden kann, sondern von NAT-Routern ausgehend "übersetzt" wird....man kann also vom Gerät ins Internet, aber nicht vom Internet ins Gerät. :cry:

Problem 3:
Bei jeder Internetverbindung (z.B. nach Netzausfall oder Zwangstrennung) erhält das man via GPRS eine neue (andere) IP-Adresse zugewiesen. Das wäre quasi so, als ob Ihre Schwiegermutter jeden Tag eine neue Telefonnummer hat, und Sie somit nicht wissen, wie Sie sie erreichen können. (Hach wie schön... :P ).
Aber selbst wenn Sie die neue IP-Adresse über Umwege und Tricks (z.B. DynDNS, vermittelnde Server oder einfach per E-Mail) mitgeteilt bekommen, haben Sie immer noch nicht vollständig Zugriff auf das Endgerät. :cry: Die GPRS-Netze der Mobilfunkbetreiber liegen i.d.R. nämlich hinter einer Firewall, die bestimmte Dienste (Ports) blockiert. So kann man z.B. kein VPN (virtuelles privates Netzwerk) aufbauen, da dies vom Betreiber geblockt wird, da dieser seine eigene "GPRS-VPN-Lösung" für teures Geld verkaufen möchte. :evil:
Aber auch wenn man all diese Hürden mit Zeit und Geld überwindet, stößt man auf ein weiteres:

Problem 4:
Bei einer Fernwartung geht es zumeist darum, per SPS-Programm auf eine Steuerung zuzugreifen. Normalerweise kommuniziert die Software über einen COM-Port mit der SPS, wobei Sie eine Antwort von der SPS innerhalb von 4ms erhält.
Wenn man Fernwartung über eine analoge Telefonverbindung macht, dauert die Antwort von der SPS schon ~150-190ms. Die meisten SPS-Programme kommen damit aber noch klar.
Bei einer GSM-Verbindung (CSD, 9600bps) liegt die Antwortzeit aber schon bei 390-450ms. Einige SPS-Programme tolerieren diese Antwortzeiten nicht mehr, und quittieren Ihren Dienst mit Timeout-Fehlern. :shock:
Bei einer analogen, ISDN oder GSM-CSD-Verbindung handelt es sich aber immer um eine leitungsvermittelte Verbindung, d.h. die Daten gehen in gleicher Reihenfolge direkt zum anderen Teilnehmer.
GPRS hingegen ist ein paketorientierter Dienst, das heißt, die Daten werden beim Sender in einzelne Pakete umgewandelt, als solche übertragen und beim Empfänger wieder zusammengesetzt. Durch dieses Verfahren würde sich die Antwortzeit der SPS unter Umständen auf mehrere Sekunden verzögern...die Software wäre kaum noch bedienbar. :cry:


Wie kann man diese Probleme nun lösen?

Problem 1-3 lässt sich durch unseren Partner MDEX lösen. MDEX bietet VPN-Lösungen und statische public IPs für GPRS zum geringen Monatsgrundpreis an. Über einen kostenlosen 30-Tage Testaccount können Sie sich mit dem Dienst vertraut machen.

Problem 4 kann derzeit leider noch nicht gelöst werden. :(


Wie aktiviere ich GPRS im Alarm Modem GSM?

Mit TILA 2.5 steht bei den Geräten der 100/400er Serie die Option "GPRS" im Dialog der Internetverbindung zur Auswahl.
Dort kann man zwischen einer "Dauerverbindung" und einer "Verbindung bei Bedarf" wählen.
Bei einer Dauerverbindung ist das Modem permanent mit dem Internet verbunden. Diese Verbindungsart macht nur Sinn, wenn man auf das Gerät per IP zugreifen möchte, z.B. um den Webserver zu sehen.
Der Nachteil einer Dauerverbindung ist, dass das Modem auf IP-Kommunikation beschränkt ist, d.h. SMS, Fax, Caller-ID-Schalten, SPS-Fernzugriff usw. sind nicht mehr möglich.
Daher macht die Verbindungsart "Verbindung bei Bedarf" mehr Sinn, da dort alle Dienste weiterhin nutzbar sind. Möchte man trotzdem auf den Webserver zugreifen kann man den CBIS-Dienst zum Verbindungsaufbau nutzen (TICO).

Die IP-Adresse der GPRS-Verbindung sehen Sie übrigens in den TILA-Modemeigenschaften. Sie können sich diese bei Dauerverbindungen auch regelmäßig per E-Mail zusenden lassen (Kontextmenü des Nachrichtentexts).

_________________
Tixi Support Team

E-Mail-Support, Mo-Fr, 9:00 - 17:00: Tixi-Support@tixi.com
techn. Hotline, Mo-Fr, 9:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00: 0900-100 90 11 für 2€/min


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